Archemed - Soester Hilfe: In Eritrea entsteht ein Krankenhaus

From: Dimtzi Eritrawian Kab German <eritreanvoice.germany_at_googlemail.com_at_dehai.org>
Date: Thu, 8 Sep 2016 02:07:42 +0200

Archemed
Soester Hilfe: In Eritrea entsteht ein Krankenhaus
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/soest/soester-hilfe-eritrea-entsteht-krankenhaus-6727248.html

Soest/Keren - In Keren, der zweitgrößten Stadt Eritreas im Landesinnern,
entsteht ein Krankenhaus für Neugeborene. Der Soester Arzt Dr. Rainer
Uhlich leitet das Projekt und plant zusammen mit mehreren
Krankenschwestern, Ärzten und Handwerkern das zukünftige Vorgehen.
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In Eritrea ist die Situation der Mütter und Neugeborenen meist
hoffnungslos, da die medizinische Versorgung im Land und vor allem in den
Provinzen extrem schlecht ist. Daher ist das Ziel der Arbeit von Ärzten und
Schwestern, die Geburtshilfe und Neugeborenenmedizin zu verbessern und den
eritreischen Pflegekäften zu einem selbstständigen Arbeiten zu verhelfen.

Bereits 2010 wurde durch die Handwerker in einer schon vorhandenen
Kinderklinik in Keren ein Intensivbehandlungszimmer für Früh- und kranke
Neugeborene eingerichtet.

Der Baubeginn des neuen Kinderkrankenhauses war im Herbst 2014, dieses Jahr
werden Elektrotechniker, Ingenieure und Architekten vor Ort aktiv sein. Von
Deutschland aus wird die Ausstattung des Krankenhauses geplant, das
Material besorgt und nach Keren verschifft. Der nächste Schritt für das
Projekt ist nun die Einweisung der Handwerker, die noch diesen Oktober nach
Eritrea reisen.

Danach werden dann auch Dr. Uhlich und sein Team die Baustelle besuchen, um
sich ein Bild vom Stand des Bauprozesses zu machen. Im März und April
nächsten Jahres soll dann, wenn alles nach Plan läuft, die Feininstallation
erfolgen.

Die Aufgabe der Ärzte und Schwestern ist es anschließend, dem medizinischen
Personal in Eritrea ihr Wissen zu vermitteln, damit die Pflegekräfte vor
Ort in der neuen Einrichtung selbstständig arbeiten können.
Komplizierte Containerladung

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete: Derzeit werden drei große Container
fleißig befüllt, um ihre Reise nach Eritrea anzutreten.

Sanitär- und Elektromaterialien wie Kabel und Rohre, medizinische Dinge wie
Verbandsmaterial, zwei Röntgengeräte, Operationstische und Wärmebettchen
für Frühgeborene – das ist nur ein Bruchteil, der Dinge, die mit nach
Eritrea gebracht werden müssen.

Große Unternehmen aber auch Krankenhäuser und viele Privatleute haben
Spenden bereitgestellt, um kranken Kindern in Eritrea zu helfen.

Zwölf Ehrenamtliche sind seit zwei Monaten dabei, das Material von Spendern
abzuholen und einzuladen. Das Komplizierte: „Das, was nachher als erstes
gebraucht wird, muss ganz vorne in den Container. Und das, was erst später
benötigt wird, nach hinten“, erklärt Reinhard Risse, der bei der
Containerbeladung vor Ort war.

Auch Lebensmittel, die die Arbeiter in Eritrea brauchen, müssen mit in die
Container verladen werden. Darunter sind viele lang haltbare Produkte wie
Suppen, Nudeln und Gewürze. Wobei zu bedenken ist, dass die Möglichkeiten,
Gerichte in Eritrea zuzubereiten, begrenzt sind. Strom und fließendes
Wasser sind nicht wie in Deutschland im Überfluss vorhanden. Deshalb wird
auch Trinkwasser mit verladen.

Einen Monat werden die Helfer noch brauchen. Dann sollen die Container mit
LKW´s nach Werben, einer Hansestadt an der Elbe in Sachsen-Anhalt, gefahren
werden. Von dort geht es für sie mit dem Schiff weiter nach Jeddah, einer
Hafenstadt in Saudi-Arabien am Roten Meer. Dort wird die Fracht auf ein
kleineres Schiff umgeladen, die sie zu Eritreas Seehafen in Massawa bringt.
Wenn alles nach Plan läuft, ist dann Mitte September alles angekommen . Das
Gesundheitsministerium Eritreas nimmt die Container entgegen und verzollt
sie. Im Oktober sollte die Fracht dann vor Ort in Keren und Asmara sein.

„Dann beginnen auch schon die ersten Herzoperationen“, sagt Reinhard Risse
. „In den zwei Wochen, in denen das Team in Eritrea ist, werden alle
mitgebrachten OP-Materialien verbraucht. Es werden in zwei Wochen 25 bis 30
Kinder operiert“, erzählt Risse weiter.

Im Oktober, wenn die eine Fracht dann in Eritrea angekommen ist, fangen die
freiwilligen Helfer hier schon wieder an, die nächsten Container zu packen.

Von Lennard Polle und Jana Düwell



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Received on Wed Sep 07 2016 - 18:46:48 EDT

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