Uno: Gute Chancen fuer Frauen als Nachfolge vom Ban Ki Moon

From: Dimtzi Eritrawian Kab German <eritreanvoice.germany_at_googlemail.com_at_dehai.org>
Date: Thu, 14 Apr 2016 10:06:52 +0200

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http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/politik/Uno-Gute-Chancen-f%C3%BCr-Frauen-article3229858.html


Uno: Gute Chancen für Frauen

 12.04.2016 Bonn/Genf. Die Vereinten Nationen stehen vor einem personellen
Umbruch. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass im kommenden Jahr eine Frau
an der Spitze der Uno stehen könnte. Unter den Kandidatinnen, über die
spekuliert wird, steht auch die Chefin des UN-Klimasekretariats Bonn
Christiana Figueres.
Niemals zuvor war die Möglichkeit so groß, dass eine Frau zum nächsten
Generalsekretär gewählt wird”, erklärt die amerikanische Frauenrechtlerin
Charlotte Bunch. Seit Gründung der Uno nach dem Zweiten Weltkrieg
bekleideten nur Männer die Position, die der erste Generalsekretär Trygve
Lie als den „unmöglichsten Job der Welt“ bezeichnete. Mit der möglichen
Wahl einer Nachfolgerin für den achten Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon
könnte eine neue Ära beginnen: Eine Frau wäre dann die oberste
Repräsentantin der Weltorganisation, die auf die vielen globalen Krisen wie
den Klimawandel, die bewaffneten Konflikte und die Flüchtlingsströme
Antworten sucht.

Die Tendenz, mehr Spitzenpositionen mit Frauen zu besetzen, ist seit Jahren
auch in der Uno zu beobachten. Somit wäre eine Frau auf dem Chefsessel der
Uno ein konsequenter Schritt, meint Professor Stefan Talmon, Direktor des
Instituts für Völkerrecht an der Universität Bonn. „Was aber noch viel
wichtiger ist, ist der Regionalproporz. Wenn da beides zusammenkommt, also
Frau und die richtige Region, dann könnte es klappen“, so Talmon.

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Bans Zeit als Uno-Chef läuft Ende 2016 aus. Ab heute beginnen in der
Uno-Vollversammlung in New York Anhörungen der offiziellen Kandidaten. Vier
der bislang acht offiziellen Bewerber sind Frauen: Irina Bokowa aus
Bulgarien überzeugte als Generaldirektorin der Unesco in Paris mit ihrer
Neustrukturierung der Organisation und meisterte schwierige
Budgetkürzungen. Dann sind da noch Natalia Gherman aus Moldawien, die
Kroatin Vesna Pusić und die Neuseeländerin Helen Clark.

Es gibt aber auch Stimmen, die gute Chancen für Christiana Figueres sehen,
Nachfolgerin Bans zu werden. Die costa-ricanische Diplomatin und
Generalsekretärin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten
Nationen in Bonn habe mit ihrem historischen Ergebnis bei den
Klimaverhandlungen Format bewiesen und zudem einen Durchbruch bei einem der
wichtigsten globalen Aufgaben geschafft, heißt es in Diplomaten- und
Uno-Kreisen. Figueres‘ Zeit in Bonn läuft nach zwei Perioden im Juni aus,
und sie hat bereits erklärt, dass sie nicht mehr verlängern will.

Ebenso wird eine weitere Frau als mögliche Kandidatin ins Spiel gebracht:
Bundeskanzlerin Angela Merkel wäre eine gute Wahl, heißt es etwa in der
„Hauszeitung“ der Uno, der New York Times.

Die offiziellen Kandidatinnen machen aber alle klar: Sie wollen nicht
gewählt werden, nur weil sie Frauen sind. „Ich möchte, dass Frauen eine
faire Chance haben, jede Führungsposition zu erklimmen“, betont Helen
Clark, die Chefin des UN-Entwicklungsprogramms und frühere
Premierministerin Neuseelands.

Es machen sich aber weiterhin Männer Hoffnungen auf neue berufliche
Perspektiven in der Uno: der Portugiese António Guterres, Danilo Türk aus
Slowenien, Srgjan Kerim aus Mazedonien sowie Igor Lukšic aus Montenegro.

Wie wichtig die regionale Zugehörigkeit der Kandidaten ist, zeigt die
Äußerung des russischen Vizeaußenministers Gennadi Gatilow: „Nächster
Generalsekretär sollte ein Repräsentant Osteuropas sein”, fordert er. Und
das Wort der Vetomacht Russland hat Gewicht. Allerdings wäre diesmal
Lateinamerika mit der Karibikregion dran, den UN-Generalsekretär zu
stellen, meint Talmon, der sich mit der Bedeutung der Regionalgruppen
innerhalb der Uno auch schon wissenschaftlich beschäftigt hat. So gesehen,
würden die Chancen für Figueres als Ban-Nachfolgerin steigen.

Zwar führt die Uno bei der Wahl des nächsten Generalsekretärs zum ersten
Mal Anhörungen der Kandidaten in der Vollversammlung und im Sicherheitsrat
ein. Sogar ganz normale Bürger können über die sozialen Medien Fragen
stellen. Der Präsident der Vollversammlung verspricht sich davon einen
„offenen und transparenten“ Prozess. Das Event in New York findet morgen in
der Civic Hall statt, am 3. Juni werden sich die Kandidaten den Fragen in
London stellen: in der Westminster Central Hall, wo der erste
Uno-Generalsekretär Trygve Lie gewählt wurde.

Doch am eigentlichen Wahlmechanismus hat sich nichts geändert. Der
Sicherheitsrat wird auch 2016 einen Generalsekretär bestimmen: Gegen den
Willen der Vetomächte im Rat, Russland, USA, China, Frankreich und
Großbritannien kann sich kein Bewerber durchsetzen. Zumal Washington und
Moskau pochen auf dieses Privileg. Die Generalversammlung muss die Wahl
später formell bestätigen. Nach den UN-Statuten darf der UN-Generalsekretär
nicht aus den Ländern der Vetomächte kommen. Aber sie müssen sich letztlich
auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin einigen. Noch ist alles offen,
und es bleibt spannend.

(Cem Akalin <http://www.general-anzeiger-bonn.de/autoren/detail/Cem_Akalin>,
Jan Herbermann)



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Received on Thu Apr 14 2016 - 04:06:52 EDT

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